Beeinträchtigt Latte Art den Geschmack?
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Das allseits bekannte Sprichwort „das Auge isst mit“ ist dir sicher geläufig – ähnlich kann es sich auch beim Kaffee verhalten. In diesem Fall trinkt das Auge mit. Die Idee dahinter ist ziemlich simpel: Sobald du in deinem Lieblingscafé einen Kaffee Latte serviert bekommst, der dir allein beim Anblick das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt, kann dein Gehirn fast nicht anders, als diesen Glücksmoment festzuhalten – auch wenn der Kaffee eventuell nicht ganz so gut schmeckt, wie der Kaffee Latte aus einem anderen Café, welcher eventuell mit besseren Bohnen, jedoch ohne hübsche Verzierungen serviert wurde.
Ob dies tatsächlich eine gängige Praxis ist, steht völlig außer Frage. Wir gehen natürlich nicht davon aus, dass der Barista deiner Wahl einen schlechten Kaffee durch hübsche Milch-Kunst vertuschen will (ganz im Gegenteil, wir lieben Latte Art!).
Wieso Latte Art den Geschmack beeinflussen könnte
Worüber du vielleicht noch nicht nachgedacht hast, ist der berühmte erste Schluck. Der Moment in dem du das erste Mal deinen Kaffee probierst, ist ausschlaggebend darüber, wie sehr du den Rest deines Kaffees genießt.
Wie du bestimmt weißt, wird bei einem Latte Macchiato ein Shot Espresso auf (bzw. in) 150-200 ml warme, aufgeschäumte Milch gegeben. Somit erhältst du einen milchigen ersten Schluck, der mit einer feinen Espressonote versehen ist. Bei Latte Art verhält es sich fast andersrum. Meist wird zu Beginn der Espresso in die Tasse gegeben und anschließend die Milch hinzugefügt.
Somit ist das Erlebnis des ersten Schlucks bei Latte Art ein etwas anderes. Ob du dies schon mal wahrgenommen hast oder nicht? So oder so ist dies schwierig zu beurteilen, da Latte Art einen großen Trumpf ausspielt: die Optik. Wie willst du also nun beurteilen, welche Art des Latte nun deinem Gaumen schmeichelt?
Mache den Blindtest
Den visuellen Trumpf von Latte Art auszublenden ist ziemlich einfach. Mache den wortwörtlichen Blindtest!
Schnapp‘ dir eine Freundin (oder einen Freund), geht in ein Café und bestellt zwei Latte Macchiato. Einen mit und einen ohne Latte Art. Lasse dir nun von deiner Begleitung die Augen verbinden – somit umgehst du die visuellen Reize der Latte Art. Am besten lässt du dir nun, natürlich nacheinander, beide Tassen anreichen und probierst jeweils einen Schluck.
Du wirst erstaunt sein, dass du tatsächlich Unterschiede feststellen kannst! Nach der Auflösung kannst du dich dann offiziell als „(nicht-) Latte Art-Typ“ bezeichnen.
Wozu das überhaupt gut sein soll?
Wie eine branchenverwandte Restaurantkette es oft sagt, ist der Geschmack meist „King“. Auf der Jagd nach der hübschesten Crema, der besten Latte Art und der schönsten Bohne, vergessen wir oft, dass Kaffee eigentlich ein Genussmittel ist. Das soll nicht heißen, dass das Auge nicht auch genießen darf – dennoch: versuche es zumindest von Zeit zu Zeit, dich auf den Geschmack zu fokussieren. Dadurch lernst du nicht nur den Kaffee, der meist im fernen Afrika durch sehr harte Arbeit in deine Küche gelangt, neu zu schätzen, sondern du schulst auch noch deinen Geschmackssinn. Alles in allem lernst du dadurch, „bewusster“ deinen Kaffee zu genießen.
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